Bericht von Andreas Thaler (Student) zur Arbeit von Jackson in der 2a-Klasse:

Durch das Projekt „Pädagoge auf 4 Pfoten – Jackson im Einsatz an der Praxisvolksschule“ wurde mir die Möglichkeit geboten, die Klassenräume der Praxisvolksschule auf eine besondere Art und Weise kennenzulernen.

Vom ersten Tag an wurde ich dort mit einer Wertschätzung empfangen, die nicht als selbstverständlich verstanden werden kann. Das liegt wohl daran, dass es sich bei der Praxisvolksschule um einen Ort handelt, an dem Gemeinschaft nicht nur großgeschrieben, sondern auch gelebt wird.

Gemeinsam mit Prof. Kerstin Walz und ihrem Therapiebegleithund Jackson durfte ich mit der 2a-Klasse von Frau Christine Scheuenpflug an Themen wie „Werte“ und „sozial-gesellschaftliche Tugenden“ arbeiten. In einer Welt, in der der Homo Oeconomicus längst die Vorherrschaft hat, ist die Arbeit an Haltungen und Werten unverzichtbar.

Jackson erwies sich in dieser Hinsicht als hervorragender Co-Pädagoge, denn anders als Menschen nehmen uns Tiere so an, wie wir sind. Das Therapieteam Mensch-Tier fungiert als Einheit. Jackson vermittelte den Kindern emotionale Nähe, Wärme und unbedingte Anerkennung, wovon die Aussagen der Kinder selbst am besten Zeugnis geben:

  • „Danke dir, Jackson, dass du uns beigebracht hast, wie wir mit anderen umgehen sollen.“
  • „Danke dir, Jackson, dass du so ehrlich zu uns warst.“
  • „Ich danke dir, Jackson, dass du bei uns warst und für uns und unsere Klassengemeinschaft gearbeitet hast.“
  • „Lieber Jackson, es hat mir viel Spaß gemacht, mit dir zu lernen.“
  • „Lieber Jackson, ich danke dir, dass du mir beigebracht hast, wie man mir Tieren umgeht. Jackson du bist süß!“

 

Bericht von Nicol Rottensteiner (Studentin) zur Arbeit von Jackson in der MSTA-Klasse:

„Die Begleitung eines Autisten ist wie eine Reise zu dir selbst“…mit diesen sehr ehrlichen und berührenden Worten möchte ich meine (wenn auch sehr kurzweilige) Reise beschreiben, in der ich einen Jungen der jahrgangsgemischten Inklusionsklasse begleiten durfte.

Anfangs hat mich seine Offenheit überrascht, die es mir ermöglicht hat, mit ihm zu sprechen und einen Einblick in seine Welt zu bekommen, seine Vorlieben und seine Hobbys zu erfahren und einen Jungen kennenzulernen, der wie alle Kinder Hoffnungen, Träume und Wünschen hat. Als dann Frau Prof. Walz mit ihrem Therapiebegleithund Jackson den Raum betrat, konnte der Junge sich trotz seiner Vorliebe für Spiele und Zahlen nicht der Anziehung von Jackson entziehen und als seine Neugier geweckt wurde, war er bereit alles stehen und liegen zu lassen, um aktiv auch Jacksons Interesse an ihm zu wecken. Mit Freude hat er ihm seine „Gutzis“ gegeben und hat den Erläuterungen von Frau Walz auch gespannt zugehört. Sein Lächeln und seine blitzenden Augen haben mir in diesem Moment verraten, dass egal ob jemand Hundeerfahrung hat oder nicht, die tiefgreifende Verbindung zwischen Mensch und Tier tief in uns alle verwurzelt ist und für unsere geplanten Interventionen eine gute Grundlage bilden würde. Man hat diese Freude auch bei den Interventionen spüren können, allein der Gedanke, mit Jackson spielen zu können, hat dem Jungen ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Diese Emotion ist die beste Motivation für nachhaltiges Lernen oder besser gesagt für die Bereitschaft Neues zu lernen und zu erproben. Ein Moment, der mich persönlich sehr berührt hat, war eine Aussage des Jungen nach der ersten Stunde: „Ich mag die Übungen nicht…ich mag sie wirklich nicht…aber sonst hätte der Jackson ja kein Gutzi bekommen!“ Dieser Satz beinhaltet so viel, nicht zuletzt, dass es sich lohnt hinzuschauen, dass in Kindern so viel mehr steckt, als der oberflächliche Schein zu erzählen vermag.

Ich denke, dass ich in der Vertiefung meiner Bachelorarbeit sehr viel über Perspektivenwechsel lernen werde, auch den meinen. Von Jackson lerne ich wohl noch einiges über nonverbale Kommunikation! Was mich aber zutiefst beeindruckt hat, war, ein Beispiel zweier Lebewesen zu sehen, die sich ohne große Worte vollends überein waren, dass sie in einem respektvollen Umgang miteinander, sich gegenseitig unterstützen werden.

Meine künftige Profession als Pädagogin beinhaltet genau dies: wertschätzend andere Menschen zu unterstützen. In diesem Sinne begleiten der Junge und Jackson mich in gewisser Weise auf der Reise zu mir selbst oder zu dem, was ich morgen hoffentlich sein werde.