Es ist Weihnachtszeit – die Zeit der Stille und der Einkehr. Die Kinder aber sind aufgeregt, unruhig und bisweilen auch laut. Nur wenn ich komme, dann werden sie ganz still, ganz leise und sprechen ruhig mit mir, weil ich viermal besser hören kann als sie.
Mein Name ist Snoopy. Ich bin ein kleiner Bison frise Rüde mit Pfiff und bin ein Therapiebegleithund der Hundestaffel des Roten Kreuzes Innsbruck in Ausbildung. Wie die Kinder, besuche also auch ich noch die Schule.
Die Kinder haben heute ganz besonders leckere Sachen für mich, denn bald ist Weihnachten und die Kinder malen Schneeflocken, Weihnachtssterne und Weihnachtskekse aus Jogurt auf einen Teller für mich. Die darf ich dann ablecken. Mmmm!
Die Kinder sind toll, ich mag ihre Nähe. Sie streicheln mir durch mein weißes Wuschelfell und ich genieße ihre sanften Berührungen. Ich schmiege mich an ihre Beine und bin ganz neugierig, was sie für mich zum Spielen aus dem Rucksack ziehen.
„Was braucht denn so ein Hund im Alltag?“, fragt mein Frauchen die Kinder. „Müssen sich Hunde auch die Zähne putzen?“ „Darf man Hunde einfach so streicheln und woran erkennt man, dass ein Hund das gerade nicht mag?“
Diese und andere Fragen besprechen die Kinder mit meinem Frauchen, während ich die Zeit mit den Kindern genieße. Und dann stellen sie fest, als Hund kann ich alle Sprachen der Welt! Wussten Sie das? Die Kinder sprechen Englisch mit mir „Sit!“, „Lie down!“, „Brush your teeth!“, ich verstehe was sie sagen und mache mit. Die Worte, die sie dabei verwenden, verstehe ich zwar nicht genau, aber die Sprache ihrer Körper, die kann ich lesen und dann ist es für mich ganz einfach, zu wissen, worum sie mich bitten.
„Warum kommen uns denn Hunde in der Schule besuchen?“, fragt die Lehrerin die Kinder. Die Antworten der Kinder lassen mich staunen – vielleicht Sie auch. Sehen Sie selbst.
„Die Hunde kommen zu uns, damit wir lernen, was sie lernen und umgekehrt.“
„Die Hunde helfen uns, damit wir uns besser konzentrieren können. Das macht eine gute Stimmung. Wenn ich zum Beispiel Schlangenrechnungen machen muss, dann beruhigt es mich, wenn ein Hund da ist.“
„Wir arbeiten leiser, weil ein Hund ja besser hört – wenn’s laut ist, dann ist das für uns und den Hund nervig.“
Am schönsten aber fand ich, als ein Mädchen zum Abschluss sagt: „Manche Kinder haben keine Lust auf Schule – wenn wir aber mit dem Hund lernen, dann macht das mehr Spaß und wir wissen warum wir in die Schule gehen.“